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Curuguaty

Curuguaty (Guaraní: Kuruguaty) ist ein Verwaltungsbezirk und eine Stadt mit 52.937 Einwohnern (Stand 2016) auf einer Fläche von 3.650 km²   im Departamento Canindeyú. Die Bevölkerung von Curuguaty stammt zum Teil von brasilianischen Einwanderern ab.

Die Entfernung zur Hauptstadt Asunción beträgt ca. 240 km. Curuguaty ist über die Autobahn in Richtung Itaipú und über Landstraßen zu erreichen. Der Stausee von Itaipú und der Naturpark von Mbaracayú, eines der größten und ältesten Naturschutzgebiete Paraguays, sind Attraktionen auf dem Wege zur Stadt. In der Nähe können auch Dörfer der indigenen M’byá Guaraní und der Aché (Guayaki) besichtigt werden. Die Stadt selbst beherbergt im Museum noch Erinnerungsstücke an den Tripel-Allianz Krieg vor fast 150 Jahren. Auch das Wohnhaus des uruguayischen Freiheitskämpfers Artigas, der Solar de Artigas, ist zu besichtigen.

Curuguaty profitiert einerseits von der reichen Vegetation des Atlantischen Waldes, der Mata Atlântica, und andererseits auch von seiner Höhenlage (durchschnittlich 400 Meter über dem Meeresspiegel). Die Höchsttemperaturen im Sommer betragen 39°C, die Minimaltemperaturen im Winter betragen auf 0°C. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 21°C.

Der Name der Stadt stammt von der Kürbisfrucht curuguá (lateinisch: Sicana odorifera, auch Cucurbita odorifera). Land- und Forstwirtschaft prägt die Umgebung der Stadt. Eine gute Einnahmequelle ist der Holzeinschlag und die Holzverarbeitung. Ein wichtiges landwirtschaftliches Produkt ist der Anbau von Yerba Mate. Es gibt aber auch Weizen-, Soja-, Baumwoll-, Sonnenblumen-, Sesam- und Steviafelder. Auch Viehzucht spielt eine Rolle.

Am 15. Mai 1712 erfolgte die Stadtgründung von Curuguaty an den Ufern des gleichnamigen Flusses durch Juan Gregorio de Bazán y Pedraza mit der Bezeichnung "Villa de San Isidro Labrador de los Reyes Católicos de Curuguaty". Einer der Gründungsväter von Paraguay, General Mauricio José Troche, wurde in Curuguaty geboren. Heute trägt dieser den Ehrentitel Libertador und ist der Namensgeber für die Stadt und den gleichnamigen Distrikt im Departamento Guairá.

Während der Herrschaft des Diktators José Gaspar Rodríguez de Francia lebte José Gervasio Artigas, der Gründervater von Uruguay, seit den 1810er Jahren mehr als 30 Jahre im Exil in Curuguaty.

Francisco Solano López erklärte Curuguaty 1869, während der Rückzugsgefechte am Ende des Tripel-Allianz-Krieges gegen Brasilien, Argentinien und Uruguay, zu seiner vierten und letzten Hauptstadt. Sein Vizepräsident Domingo Francisco Sánchez Corvalán ließ sich dort mit dem Staatsschatz und Kirchenschätzen nieder, bevor dieser dann 1870 im letzten Gefecht, bei dem López fiel, von brasilianischen Soldaten in der Nähe der Stadt erschlagen wurde.

In den vergangenen Jahren, letztmalig im Juni 2012, kam es in und um Curuguaty zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen landlosen Bauern, die sich ihr Recht auf Landbesitz erstreiten wollten und Ordnungskräften. Millionen Hektar Land waren in den Jahren der Diktatur von Alfredo Stroessner bis zum Jahr 1989 an die Vertreter der Oberschicht, die Latifundienbesitzer, gegangen, z.B auch an den Politiker und Unternehmer Blas Riquelme. Zwei Bauern wurden auf dessen Besitz tot aufgefunden. Als eine Gruppe landloser Bauern protestierte, kam es bei Auseinandersetzungen im Rahmen von Räumungen zu weiteren Todesfällen. Es starben insgesamt 17 Menschen, darunter sechs Polizisten.