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Cataratas del Iguazú

Iguazu Wasserfaelle Panoramabild

An der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná und der argentinischen Provinz Misiones befinden sich die Iguazú-Wasserfälle des Flusses Iguazú (portugiesisch Cataratas do Iguaçu). Seinen Ursprung hat der Name Iguazú aus den guaranischen Wörtern "y" für Wasser und "guasu" für groß. Der spanische Conquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca hat als erster Europäer die Wasserfälle entdeckt. Auf der argentinischen Seite ist ein Wasserfall nach ihm benannt.

Die Wasserfälle erreicht man von der paraguayischen Stadt Ciudad del Este über die brasilianische Stadt Foz do Iguaçu im Bundesstaat Paraná. In der Nähe befindet sich auch das Wasserkraftwerk Itaipú und der geichnamige Stausee.

Sie bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7km. Einige der Fälle sind bis zu 82m hoch, der Großteil hat eine Höhe von 64m, wobei die Wassermenge an den Fällen zwischen 1500 m³/s bis über 7000 m³/s schwankt. Das umgangssprachlich Garganta del Diablo (spanisch) bzw. Garganta do Diabo (portugiesisch) oder „Teufelsschlund“ genannte Wasserfallsystem ist eine U-förmige, 150m breite und 700m lange Schlucht. Der größere Panoramablick ist von der brasilianischen Seite aus möglich, da die meisten Fälle in Argentinien liegen. Die Wasserfälle sind durch mehrere größere und kleinere Inseln voneinander getrennt. Von den 2.700m Ausdehnung fließt über ungefähr 900m kein Wasser. Die Fälle liegen sowohl im argentinischen Nationalpark Iguazú, als auch im brasilianischen Nationalpark Iguaçu. Zum Schutz eines der letzten Reste Atlantischen Regenwaldes wurden die Nationalparks und Wasserfälle 1984 (Argentinien) und 1986 (Brasilien) zum UNESCO-Welterbe ernannt. Aufgrund des Fremdenverkehrs stellt das Gebiet einmal einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar und auch einen wichtiger Rückzugsraum für die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere, leben doch hier allein etwa 800 verschiedene Schmetterlingsarten. Leider ist die Wilderei durch ärmere Bevölkerungsteile im Nationalpark ein großes Problem und der Bestand soll durch Park-Ranger gesichert werden. Leider soll jedoch der Riesenotter bereits ausgerottet worden sein. Besonders die Haut der Kaimane ist sehr begehrt, die daher entsprechend geschützt werden.

Iguazu Wasserfaelle Panoramabild

Im Jahr 1999 wurde der brasilianische Teil des Parks auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt, weil Anwohner eine bei der Einrichtung des Parks geschlossene Straße wieder eröffneten. Die 17,5km lange Straße, die den Park in Nord-Süd-Richtung in zwei Hälften zerteilt, erspart den Anwohnern einen Umweg von 130km. 2001 wurde der Nationalpark wieder von der Roten Liste gestrichen, nachdem Bundesgerichte die Schließung durchgesetzt hatten. Trotz allem ist der politische Streit scheinbar aber nicht beendet.

Im Fels hinter den Wasserfällen leben und brüten die Rußsegler, sie werden durch den einzigartigen Schutz des Wassers vor allen natürlichen Feinden bewahrt, nur bei Hochwasser während der Regenzeit droht der Population Gefahr. Viele südamerikanische Nasenbären streifen im gesamten Nationalpark umher, plündern auf Nahrungssuche Mülleimer und werden Touristen gegenüber teilweise aggressiv und bissig.

Dem Mythos der Guarani nach sind die Wasserfälle als Werk des vor Eifersucht rasenden Gottes Mboi oder Boi entstanden. Der bösartige und rachsüchtige Gott in Form einer Riesenschlange verlangte jedes Jahr eine Jungfrau. Einmal floh die Auserwählte gemeinsam mit ihrem Geliebten flussabwärts mit dem Kanu, was (M)Boi jedoch bemerkte und voller Zorn eine Schlucht in das Flussbett schlug. Daraufhin blieb die Seele des Mädchens in einem Felsen am Fuße des Wasserfalles gefangen und sie wurde von ihrem Geliebten für immer getrennt.  Dieser soll sich daraufhin in einen Baum am Ufer des Teufelsschlundes verwandelt haben, von wo aus er den Felsen seiner Geliebten im Auge behielt.

Die Wasserfälle von Iguazú waren auch Schauplätze in verschiedenen Filmen:

  • Die größten Wasserfälle der Erde – Naturwunder Iguazu. Dokumentation, 45 Min., Regie: Christian Baumeister, Produktion: NDR, Erstsendung: 8. Januar 2007
  • Die Wasserfälle bilden als Schauplatz eines historischen Geschehens die Kulisse des Spielfilms The Mission (1986).
  • In Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008) stürzen die Helden mehrere Kaskaden der Wasserfälle hinab. Hierbei wurde jedoch die tatsächliche Topografie stark verfremdet, so begann z.B. der letzte Sturz von einem der höchsten Punkte der Fälle.
  • In James Bond – Moonraker – Streng geheim (1979) stürzen das leere Boot Bonds und das ihn verfolgende, mit Beißer besetzte, die Wasserfälle hinab, wobei Beißer trotz der großen Höhe unverletzt überlebt.

Die Wasserfälle in der Literatur:

Ernst von Hesse-Wartegg: Die Iguazú-Fälle im Paradies von Argentinien. Mit sechs Illustrationen nach photographischen Original-Aufnahmen. In: Reclams Universum: Moderne illustrierte Wochenschrift 27.1 (1911), S. 426–429.

 

 

Bildquellen Wikipedia: Panorama Bilder: Martin St-Amant - Bildergalerie: Bild 1: Fiorelo jr - Bild 2: José Mário S.Cassiano - Bild 3: FERNANDA.CORTI - Bild 4: Claudio EliasJ - Bild 5: Pedro J Pacheco - Bild 6: Daniela Massan - Iguazu Wasserfälle Argentinischer Teil von brasilianischer Seite gesehen: Reinhard Jahn Mannnnnheim