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Escudo de AsunciónAsunción

Asunción ist die Kurzform des Namens "La Muy Noble y Leal Ciudad de Nuestra Señora Santa Maria de la Asunción", was übersetzt "die sehr ehrwürdige und (spanien-)treue Stadt Unserer Heiligen Frau Maria der Himmelfahrt" bedeutet. Die Stadt wurde am Mariä-Himmelfahrtstag, also dem 15. August, des Jahres 1537 gegründet, wodurch sie diesen Namen erhielt. Auf Guaraní heißt sie Paraguaŷ, ähnlich wie das Land, welches auf Guaraní jedoch Paraguái heißt. Da Buenos Aires neu gegründet werden mußte, ist Asunción die älteste spanische Stadt in der La Plata Region. Von hier gingen zahlreiche Expeditionen aus, auf denen weitere Städte gegründet wurden, daher wird sie oft auch "Madre de Ciudades" (Städtemutter) genannt.

Asunción ist die Hauptstadt und mit rund 525.000 Einwohnern (Stand 2016 - Zahl leicht rückläufig), zugleich größte Stadt Paraguays. Durch die unmittelbar anschließenden Städte Luque, Lambaré, Villa Elisa, Fernando de la Mora, Ñemby und San Lorenzo, hat der Ballungsraum Asunción ca. 1/4 aller Einwohner Paraguays. Zieht man die Metropolregion hinzu, kommt man sogar auf 1/3 der Einwohner Paraguays. Der Ballungsraum Asunción leidet heute stark unter der extrem hohen Bevölkerungsdichte.

Die Stadt liegt ungefähr gegenüber der Mündung des Río Pilcomayo am linken Ufer des Río Paraguay, dort, wo dieser eine natürliche Bucht (bahía) bildet. Im Nordosten grenzt sie an Mariano Roque Alonso, im Osten an Luque, im Südosten an Fernando de la Mora und im Süden an Lambaré und Villa Elisa.

Die höchste Erhebung der Stadt, der 156m hohe Cerro Lambaré an der Grenze zur gleichnamigen Stadt, wurde ihr erst 1965 zugesprochen, aber in den Jahren 2008-2009 versuchte Lambaré den Cerro Lambaré wieder zurückzubekommen, was jedoch am Widerstand des Senats scheiterte.
Daneben gibt es sieben weitere Erhebungen, die aber nur kleine Hügel (lomas oder colinas) sind und vollständig in den Städtebau integriert wurden:

  • Loma Cabará: hier vermutet man den Gründungsort Asuncións
  • Loma San Gerónimo
  • Loma Clavel: heutiger Sitz der Marineinfanterie
  • Loma Cachinga
  • Loma del Mangrullo: der heutige Parque Carlos Antonio López
  • Loma de la Encarnación
  • Loma de las piedras de Santa Catalina: heute Escalinata Antequera.

Heute werden auch die Lomas Tarumá und Tacumbú, Sitz der Strafvollzugsanstalt, hinzugezählt.

In Asunción fließen mehrere kleine Bäche, die alle in den Río Paraguay münden. Die bekanntesten heißen Mburicaó, Cará Cará, Jaén, Mburicá, Salamanca, Zanja Morotí, San Vicente und Leandro. Viele von ihnen entspringen im Stadtgebiet Asuncións und dienten früher zur Versorgung mit Trinkwasser. Zu sehen sind sie jedoch kaum noch, da sie in Rohre gefaßt wurden, die allerdings bei Starkregen die anfallende Wassermenge nicht mehr fassen, so daß angrenzende Straßen und Grundstücke überflutet werden.

Asunción ist nicht nur in Stadtteile (barrios), sondern auch in Distrikte (distritos)  gegliedert, wobei letztere auf der Mitte des 19. Jahrhunderts stattgefundenen Aufteilung in katholische Diözesen beruht und sich nur auf die alten Barrios erstreckt. Da Asunción von innen nach außen wächst, sind die Flächen zwischen der eigentlichen Stadt Asunción und den umliegenden Städten mittlerweile vollständig ausgefüllt.

Distritos (Distrikte): La Encarnación, Catedral, San Roque, Recoleta, Trinidad und Zeballos Cué

Barrios (Stadtteile): 2002 gab es in Asuncion 70 Barrios, die bevölkerungsreichsten waren Roberto L. Petit, San Pablo und Obrero.

Bañado Santa Ana
Bañado Tacumbú
Banco San Miguel
Bella Vista
Botánico
Cañada del Ybararý
Carlos A. López
La Catedral
Ciudad Nueva
Ricardo Brugada ugs. La Chacarita
De la Residenta
Dr. José Gaspar Rodriguez de Francia
El Palomar
General Bernardino Caballero
General José Eduvigis Díaz
Luís Alberto de Herrera
Hipódromo
Itá Pytá Punta
Itá Enramada
Jara
La Encarnación
Loma Pytá
Las Carmelitas
Las Lomas
Las Mercedes

Los Laureles
Manorá
Mariscal José Felix Estigarribia
Mariscal Francisco Solano López
Mbocayaty
Mburicaó
Mburucuyá
Madame Elisa Alicia Lynch
Nazareth
Ñu Guazú
Obrero
Teniente Silvio Pettirossi
Panambí Retá
Panambí Verá
Pinoza
Pirizal
Recoleta
Republicano
Dr. Roberto L. Petit
Sajonia
Salvador del Mundo
San Antonio
San Blás
San Cristóbal
San Felipe

San Jorge
San Pablo
San Rafael
San Roque
Santa Ana
Santa María
Santa Rosa
Santísima Trinidad
Santo Domingo
San Vicente
Tablada Nueva
Tacumbú
Tembetary
Terminal
Tuyucuá
Villa Aurelia
Villa Morra
Vista Alegre
Virgen de la Asunción
Virgen de Fátima
Virgen del Huerto
Ycuá Satí
Ytay
Zeballos Cué


Geschichte
Die Geschichte der Stadt ist äußerst spannend, da Asunción von Anfang an für die spanische Eroberung der La Plata Region, die neben Peru wichtigste spanische Region in Südamerika, eine entscheidende Rolle spielt. Später spielte sie ebenfalls eine große Rolle in den Unabhängigkeitsbemühungen der späteren La Plata Länder und ist seit der Unabhängigkeit Paraguays 1811 nur mit einer kurzen Unterbrechung die Hauptstadt des Landes. Viele geschichtliche Ereignisse sind im jeweiligen Zusammenhang ausführlich beschrieben.

Das spanische Fort Asunción wurde am 15. August 1537 von Juan de Salazar y Espinosa de los Monteros (auch: de Espinoza) auf Geheiß von Pedro de Mendoza gegründet, der 1535 die Pedro de Mendoza-Expedition anführte, die erst in Buenos Aires landete und von dort mehrmals Expeditionen den Río Paraná hinauf unternahm. An dieser Fahrt nahm auch Ulrich Schmidl teil, dessen ausführlicher Reisebericht bis heute erhalten blieb. Nachdem die Expedition weiter Flußabwärts auf sehr kampflustige Indianer gestoßen waren, fanden sie hier eine friedlichere Ansiedlung vor und entschlossen sich, zu bleiben.
Am 16. September 1541 wurde das Fort als Stadt anerkannt. Asunción ist eine der ältesten spanischen Städte Südamerikas.

1731 zettelte der Uruguayer José de Antequera y Castro die „Revolución de los comuneros“, den ersten Aufstand gegen die spanische Kolonialherrschaft an. Erst 80 Jahre später, am 15. Mai 1811, erlangte Paraguay seine Unabhängigkeit von der spanischen Krone. Kurz danach ließ der Diktator José Gaspar Rodríguez de Francia die gesamte Innenstadt dem Erdboden gleichmachen, um die Stadt im kolonialtypischen Schachbrettmuster neu anlegen zu können.

Während des Tripel-Allianz-Krieges (1865–1870) wurde Asunción von Brasilien besetzt. Die Besatzung dauerte bis 1876 an.

Im Jahr 1884 verzeichnete Asunción 20.000 Einwohner, die mit Leder, Tabak, Zucker, Maniok, Erdnüssen, Rum und Mate ("Paraguaytee“), handelten.

1927 verwüstete ein Wirbelsturm die Stadt und forderte 300 Todesopfer.

Bei einem Brand am 1. August 2004 nach einer Gasexplosion in einem Einkaufszentrum der Ycua Bolaños Gruppe wurden 464 Menschen getötet und über 500 verletzt.


Sehenswürdigkeiten
Die Plaza de los Héroes bildet den Mittelpunkt Asuncións. Die Calle Independencia verläuft ebenfalls über den Platz von Norden nach Süden und „teilt“ die Straßen mit Ost-West Verlauf in zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Namen auf. Das Gros der Geschäfte, Souvenirläden, Banken und Wechselstuben befindet sich seit über 100 Jahren in den Straßen Calle Palma/Mariscal Estigarribia, Estrella/25 de Mayo und Oliva/Cerro Corá. Samstags ist die Calle Palma eine belebte Fußgängerzone, in der man auch schon mal ein kostenloses Konzert erleben kann.

Gedenkstaette für Kiegsopfer in AsuncionDas Panteón de los Héroes und Oratorio de la Virgen de la Asunción (Palma Ecke Chile) wurde 1863 nach Vorbild des Invalidendoms in Paris zu Ehren der Schutzpatronin Virgen de la Asunción, die den Rang „Marschall des Heeres“ hat, von Mariscal Francisco Solano López begonnen, nach einem Entwurf des italienischen Architekten Ravizza. Zusammen mit den Resten anderer paraguayischer Kriegshelden werden auch seine, der als „Héroe Máximo“ (höchster Held) gilt, hier aufbewahrt. Vollendet wurde das Gebäude erst 1936.

Der Hauptbahnhof Estación Central del Ferrocarril (Eligio Ayala Ecke Mexico) ist eines der übriggebliebenen Bauwerke der ersten Eisenbahnlinie Südamerikas. Er wurde 1861 von Carlos Antonio López eingeweiht. Bis vor Kurzem fanden von hier aus noch regelmäßige Zugfahrten für Touristen in das nahe gelegene Areguá statt. Die Dampflok „Sapucai“ (guaraní für Schrei) ist sehr gut erhalten und kann besichtigt werden, ebenso ein kleines Museum.

Catedral MetropolitanaDie Kathedrale Catedral Metropolitana (Independencia Nacional Ecke Coronel Bogado) ist Bischofskirche des Erzbistums Asunción. Der Grundstein zu diesem Bau wurde im 17. Jahrhundert gelegt, doch der sehr schlichte Aufbau wurde im 19. Jahrhundert ergänzt. Sehr sehenswert ist der Altar, der ein Zeugnis der beiden Christianisierungen durch die Franziskaner und Jesuiten ist.

Palacio de Gobierno Der heutige Regierungspalast Palacio de Gobierno (El Paraguayo Independiente zwischen Ayolas und O’Leary) wurde, angelehnt an den Pariser Louvre, nur stark verkleinert, von Francisco Solano López als Wohnsitz errichtet, daher heißt er auch Palacio de los López. Planung und Konstruktion gehen auf den Ungaren Francisco Wisner (Franz Xaver Wisner von Morgenstern (* 1804; † 1878)) und den englischen Architekten Alonso Taylor zurück. Der U-förmige Bau beinhaltet unzählige dekorative Stilelemente.

CabildoAnfang des 19. Jahrhunderts wurde das als Rathaus konzipierte Gebäude "Cabildo" (Avenida República y Alberdi) errichtet. Heute befindet sich hier das Kulturzentrum der Republik (Centro Cultural de la República).

Eines der ältesten Gebäude Asuncións ist die Casa de la Independencia (14 de Mayo Ecke Presidente Franco). Der Aufstand gegen die spanische Krone begann am 14. Mai 1811 in diesem Gebäude und führte am nächsten Tag zur Erklärung der Unabhängigkeit, da sich hier die Untergrundbewegung traf. Damals war es Wohnhaus der Familie Martínez Sáenz. 1961 wurde es restauriert und beherbergt nun ein Museum mit Dokumenten und Gegenständen der Unabhängigkeitsrevolte.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die wahrscheinlich ältesten erhaltenen Gebäude Asuncións Casa Viola und Casa Castelví (Ayolas Ecke Paraguayo Indenpendiente) erbaut. Sie wurden nach deren ersten Besitzern benannt. In der Casa Viola befindet sich heute das kulturelle Zentrum „Manzana de la Rivera“, wo Lesungen, Theater und Konzerte stattfinden, sowie die städtische Bibliothek.

Ebenfalls sehenswert ist die versteckt an einer der belebtesten Straßen Asuncións gelegene Kirche "Mariä Verkündigung" Iglesia de la Encarnación (Haedo zwischen Alberdi und 14 de Mayo). Die Kirche wurde erstmals 1539 erwähnt, ihr heutiges Aussehen und ihren Standort hat sie seit 1889.

Iglesia de la TrinidadAn der Ecke der Straßen Santísimo Sacramento und Santísima Trinidad findet sich die Dreifaltigkeitskirche Iglesia de la Trinidad. Sie wurde unter Carlos Antonio López erbaut und gehörte zu dessen Sommerfrische. Er ließ sich hier auch begraben.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Auch der Botanische- und Zoologische Garten Jardín Botánico y Zoológico (Artigas Ecke Primer Presidente) gehörte zur Sommerfrische des Präsidenten López. Der Garten liegt am Ufer des Río Paraguay. Die historische Dampflok hatte hier eine Station.
Drei Museen finden sich innerhalb des Gartens:
- das Museum für Naturgeschichte,
- das Museum für Indigene und
- das Museum für Geschichte.
Hier befinden sich auch die paläontologischen, archäologischen und ethnografischen Sammlungen.

Der Parque Caballero (Sebastián Gaboto und Gervasio Artigas) ist eine ruhige grüne Oase, die auch das Wohnhaus des Generals Bernardino Caballero, ein Kriegsheld des Tripel-Allianz-Konflikts beinhaltet.
In unmittelbarer Nähe, zum Flussufer hin, liegt der Stadtteil Ricardo Brugada, auch Chacarita genannt, ein Armenviertel Asuncións. Da hier ständig Überschwemmungen drohen, besteht es fast nur aus Behelsbehausungen.

Asuncións höchste Erhebung, den Cerro Lambaré, haben wir schon weiter oben beschrieben. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die Stadt. Auf der Spitze des Cerro Lambarés steht eine Stele. Die überlebensgroße Figur des Präsidenten Alfredo Stroessner wurde 1989 entfernt. Der Cerro Lambaré ist leicht zu erwandern, allerdings nur über die Zufahrtsstraße.

Für Fußballfans ist sicherlich auch das Stadion Defensores del Chaco, das größte Stadion Paraguays, Eigentum der Asociación Paraguaya de Fútbol, besonders interessant. Dieses 1917 erbaute Stadion bietet 36.000 Besuchern Platz. Eine Besonderheit daran ist, dass keine Stehplätze vorhanden sind. Es liegt im Barrio Sajonia, außerhalb des Stadtzentrums.


Einkaufstourismus
Der Bau von Einkaufszentren wurde in der Vergangenheit von der Stadtverwaltung unterstützt. Die bekanntesten sind Mall Excelsior, Mariscal López Shopping, Shopping Multiplaza, Shopping del Sol und Shopping Villa Morra. Wegen der chronischen Verkehrsprobleme entstanden diese fast ausschließlich an den Ausfallstraßen, dadurch wurde ein Großteil des Einzelhandels verlagert. Durch die hohen Importzölle und dadurch auch hohen Preise, wurden in der Vergangenheit hauptsächlich Brasilianer angelockt. Dies ist jedoch rückläufig, da die Freimengen reduziert wurden und der brasilianische Zoll schärfere Kontrollen durchführt.


Bildungswesen
Die geringe Analphabetenquote von 5% verdankt Asunción der landesstärksten Infrastruktur an Schulen und Weiterbildungsinstituten. Neben vielen staatlichen und privaten, sowie halbstaatlichen Schulen, gibt es die öffentlichen Universitäten Universidad Nacional de Asunción, deren Campus zum Teil in der Nachbarstadt San Lorenzo liegt und Escuela Nacional de Bellas Artes (Hochschule für Bildende Künste). Auch private Universitäten gibt es in Asunción, wie zum Beispiel die Universidad Católica Nuestra Señora de la Asunción, die Universidad Autónoma de Asunción und die Universidad del Norte.

Gesundheitswesen
Neben staatlichen Kliniken, die eine etwas schlichtere Infrastruktur als die privaten Krankenhäuser haben, gibt es einige private, oft kirchliche. Viele Stadtteile bieten Centros de Salud für die meist kostenlose Erstversorgung (nur Medikamente und Materialien müssen bezahlt werden).

Allgemeine staatliche Krankenhäuser sind z.B.:
Hospital General de Barrio Obrero, Hospital Militar, Hospital de Clínicas (Ausbildungskrankenhaus der Nationalen Universität Asunción), Hospital Nacional, Instituto de Previsión Social (Krankenhaus der staatlichen Krankenversicherung) und das Policlinico Policial (Polizeikrankenhaus)

Daneben gibt es noch staatliche Spezialkliniken:
Instituto de Medicina Tropical (Tropeninstitut), Hospital del Cáncer y del Quemado (Krankenhaus für Krebserkrankungen und Verbrennungsmedizin), Maternidad Nacional (Nationale Entbindungsstation) und das Hospital Neurosiquiatrico (Neuropsychiatrische Kliniken)

Private Kliniken sind z.B.:
Sanatorio Español, Centro Médico Bautista, Santa Clara S.A., Sanatorio AMSA, Instituto Privado del Niño, Hospital Universitario Nuestra Señora de la Asunción, Sanatorio Italiano – Sociedad Italiana Socorros Mutuos, Hospital privado San Lúcas, Sanatorio Migone Battilana, Sanatorio Santa Bárbara, Clínica del Sol, Sanatorio Adventista, Sanatorio Americano, Sanatorio Médicis de San Roque S.A., Sanatorio Prof. Eustacio Rojas del Puerto, Sanatorio San Marcos, Sanatorio San Martín und das Sanatorio San Roque S.R.L.

Friedhöfe
Da in Paraguay die Bestattung oft in Panteones (Familiengruften) oberirdisch erfolgt, sind die Friedhöfe sehr sehenswert. Es gibt in Asunción die drei städtischen Friedhöfe Cementerio de la Recoleta, Cementerio del Sur und Cementerio del Este, sowie etliche private Ruhestätten.

Strafvollzugsanstalten
Durch die starke Überbesiedelung des Großraums Asunción befinden sich die Strafvollzugsanstalten  mitten in der Stadt. Das Frauengefängnis „Del Buen Pastor“ liegt an einer der Hauptstraßen, der Avenida Mariscal López, in unmittelbarer Nähe des Friedhofs Recoleta. Äußerlich ist das Gebäude  recht unscheinbar. Auch die Strafvollzugsanstalt „Tacumbú“ befindet sich heute mitten in der Stadt, obwohl sie einst in einem Randbezirk errichtet wurde.


Wirtschaft
Da die Wirtschaft des Landes vollkommen anders organisiert ist, als z.B. in Deutschland, kann man hier nur verallgemeinernd sagen, daß sich fast 90 % der gesamten Industrie Paraguays in Asunción konzentriert. Hierbei handelt es sich aber auch zumeist um kleine Manufakturen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Die Unternehmen kommen überwiegend aus folgenden Bereichen:
Lebensmittelindustrie: Verarbeitung von Milchprodukten, Obsterzeugnisse, Fleischerzeugnisse, Lederfabrik, Arzneimittel und Kosmetik, Ölraffinerien, Softdrinks, Bier und Schnaps, Kunsthandwerk und Dienstleistungsgewerbe. Ein weiterer großer Arbeitgeber ist der Staat, denn sämtliche Ministerien haben ihren Sitz in Asunción. Auch der Handel ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Fast alle größeren Banken des Landes haben ihren Sitz in Asunción, wie z.B. die Banco Nacional de Fomento und die Banco Nacional.


Verkehr
Asunción bildet für verschiedene Verkehrswege einen zentralen Punkt, was aus der Lage und  der geschichtlichen Entwicklung auch wenig verwundert.

Schifffahrt
Obwohl es bis zum Meer fast 1.200km sind, hat Asunción einen Seehafen. Natürlich ist dies kein Tiefwasserhafen für gigantische Containerschiffe oder Riesentanker, aber es können schon beachtliche Schiffe die Stadt erreichen. Für viele Reeder mag da schon eher die lange Fahrzeit auf den Flüssen Río Paraná und Río Paraguay abschreckend wirken. Über den Seehafen, sowie mehrere Binnenhäfen wird der Großteil der Im- und Exporte des Landes umgeschlagen.

Personen- und Autofähren fahren vom Stadtteil Itá Enramada aus zum argentinischen Ufer bei Puerto Pilcomayo.

Flughafen
Aeropuerto Internacional Silvio PettirossiAn der Grenze zu Luque liegt der internationale Flughafen (Aeropuerto Internacional Silvio Pettirossi Asunción. Der Flughafen wird hauptsächlich von der Fluggesellschaft TAM Airlines angeflogen, die Ziele in Südamerika bedient. Daneben bieten noch die Fluglinien Gol, Aerolíneas Argentinas, TACA, PLUNA und Aerosur Flüge innerhalb des Kontinentes an. Zeitweilig gibt es auch Direktflüge nach Madrid.

Busverkehr
Busse sind auch hier, wie in ganz Paraguay, das Personentransportmittel Nummer Eins. Die Stadtbusse, Collectivo genannt, verkehren ohne Fahrplan und Liniennetz und waren in der Vergangenheit in meist schlechtem Zustand. Fernbusse fahren in die unterschiedlichsten Regionen, wie z.B. in die Nachbarländer Argentinien (Clorinda, Posadas, Corrientes, Buenos Aires), Brasilien (Foz do Iguaçu, Curitiba, Rio de Janeiro, São Paulo), Bolivien (Santa Cruz de la Sierra), Chile (Santiago de Chile) und Uruguay (Montevideo) oder zu Zielen innerhalb Paraguays, wie Filadelfia, Mariscal Estigarribia, Loma Plata, Encarnación, Ciudad del Este, Villarrica, Caaguazú, Hernandarias und Presidente Franco.

Neben den Bussen gibt es natürlich noch unzählige Taxis, sowie einheimische und internationale Autovermietungen (CarConcept, Alamo, Avis, Hertz, National, Europcar).

Schienenverkehr
Obwohl Paraguay die älteste Eisenbahn Südamerikas besaß, ist davon nur ein kläglicher Rest übrig geblieben. Die Museums-Bahnverbindung führte von Asuncións Bahnhof Botanischer Garten nach Areguá. Hier verkehrten gelegentlich dampflokbespannte Touristenzüge. Diese Strecke ist mittlerweile ebenfalls stillgelegt.

Straßennetz
Neben vielen kleineren Straßen, führen auch die zum Teil mautpflichtigen Landstraßen (Rutas) ins Inland. Die Ruta 1 (Mariscal López) führt in das 373 km entfernte Encarnación, die Ruta 2 (Mariscal Estigarribia) in das 135 km entfernte Coronel Oviedo, von wo aus man auf der Ruta 7 Ciudad del Este erreicht. Bis San Lorenzo haben die beiden Rutas einen gemeinsamen Straßenverlauf.
Die Ruta 3 (General Elizardo Aquino) erreicht nach 475 km) Yby Yaú, von dort geht die Ruta 5 weiter nach Pedro Juan Caballero.
Die als Transchaco-Highway bekannte Ruta 9 (Presidente Carlos Antonio López) ist mit ihren 821 km die längste Ruta Paraguays und verläuft quer durch den Chaco bis an die bolivianische Grenze und weiter.

Um die Stadt herum wird ein Ring gebaut, der zum Teil schon fertiggestellt ist. Er besteht aus der „Avenida Costanera“ und der Stadtautobahn Ňu Guazu.

 

Bilder Wikipedia: Escudo de Asunción: SanchoPanzaXXI - Panteón de los Héroes: Jerry Fischer - Catedral Metropolitana: FF MM - Palacio de Gobierno: Fotografía tomada por globevisions usuario de Flickr - Cabildo: Jan Pesula User Sapfan - Iglesia de la Trinidad: Felipe Méndez FF MM - Aeropuerto Internacional Silvio Pettirossi: Felipe Méndez FF MM