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Departamento: Concepcion

Wappen ConcepcionConcepción

Die Stadt Concepción ist Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos und liegt am Río Paraguay. In der Nähe der Stadt verläuft der südliche Wendekreis. Im zirka 20km entfernten Städtchen Belén gibt es ein Monument, welches den genauen Punkt des Wendekreises markiert.

Katholische Kirche Da der paraguayischen Bürgerkrieg 1947 in Concepción begann, wird die Stadt daher auch "Revolución de Concepción" (Revolution von Concepción) genannt.

Die Stadt hat rund 84.550 Einwohner (Stand 2018) auf einer Fläche von 8.490 km². Sie wurde am 25. Mai 1773 von dem Gouverneur Agustín Fernando de Pinedo gegründet, um ein Vordringen Brasiliens vom Norden zu verhindern und die Indianer der Region zu befrieden. Ihren Aufschwung erlebte sie aber erst im frühen zwanzigsten Jahrhundert durch italienische Immigranten. Heute ist Concepción ein Zentrum im Norden Paraguays mit einem Flusshafen, der es sowohl mit Asunción als auch mit den nördlicheren Regionen wie Fuerto Olinpo und dem brasilianischen Mato Grosso verbindet. Die Verbindung mit Fuerto Olimpo ist besonders wichtig, da in manchen Jahren die Straßenverbindung monatelang überflutet ist.

MadonnaIm Sommer kann die maximale Höchsttemperatur 42°C erreichen, das Minimum kann schon mal die Frostgrenze erreichen. Der Mittelwert beträgt 27°C. Die Niederschlagsmengen erreichen 1.324mm, wobei die regnerischsten Monate November bis Januar sind, die trockensten Juni bis August. Gerade in den letzten Jahren hat sich das Wetter aber nicht immer daran gehalten.

Manchmal kommt es zu großen Überschwemmungen der ebenen tiefliegenden Flächen, auf denen sich auch ein Großteil der Stadt befindet. Wegen der häufigen Überschwemmungen gibt es entlang einer Straße am Rio Paraguay eine Hochwasserschutzmauer. Es gibt insgesamt 5 Pumpstationen, die Regen- und Abwasser aus den tiefer gelegenen Stadtteilen pumpen sollen, allerdings kommt es, gerade bei schlechtem Wetter, auch zu Stromausfällen, die dann den Wasserspiegel in der Stadt ansteigen lassen, obwohl kein Flußwasser eindringt.

Wind kommt überwiegend aus Norden, Osten und Südosten. Der Nordwind bringt in der Regel sehr warme Luft aus den tropischen Regionen, während Regengebiete und Unwetter fast ausschließlich mit Südwind einher gehen.

Lok HorquetaVon 1909 bis 1960 verband eine Schmalspurbahn, Ferrocarril del Norte, Concepción mit Horqueta Horqueta. Von der damaligen Trasse haben wir bislang keine Überreste gefunden, aber eine der Dampfloks kann man auf dem Mittelstreifen der Avenida Pinedo, direkt vor dem gleichnamigen Stadtpark, bewundern. Leider wurden auch hier im Stadtpark aus einer bronzenen Tafel die Zeilen entfernt, die auf den Karai Guasu (Alfredo Stroesser) hinweisen, ohne natürlich die Jahresangaben ebenfalls zu entfernen. Schade, daß Paraguay hier so deutsch denkt, denn die Vergangenheit gehört nunmal dazu, egal, wie sie war. Auf dem Mittelstreifen der Avenida Pinedo stehen auch viele weitere historische Gegenstände, wie z.B. ein alter LKW, eine Kanone, eine Straßenwalze und ein Dampf-Stromaggregat aus Deutschland nebst hohem Schornstein.

Kaum bekannt ist die Tatsache, daß sich in Concepción auch das höchste indianische Denkmal ganz Amerikas befindet, welches leider kaum gepflegt wird. Von Zeit zu Zeit wird es auf privater Initiative gereinigt, aber die darauf befindliche Aussichtsplattform ist leider in einem baufälligen Zustand.

Im Mai 1988 wurde die Brücke "Nanawa" über den Río Paraguay eingeweiht, eine von nur zwei paraguayischen Brücken über den Fluß. Auf der anderen Seite beginnt der Chaco.

RathausDem Besucher fällt sicherlich als erstes der extrem hohen Anteil an Motorrädern in dieser Stadt auf. Er ist deutlich höher als beispielsweise in Asunción. Auf den ersten Blick wirkt es sehr chaotisch, wenn man aber mit dem Feld mitschwingt, ergibt alles einen Sinn.

Spätestens, wenn man eine Nacht in der Stadt verbringt, werden dem Besucher die Pferde auffallen, die scheinbar herrenlos die Grünflächen der Stadt begrasen. Am Tag zeigt sich aber, daß auch heute noch viele Waren mit dem Pferdefuhrwerk geliefert werden. Wozu also eine eigene Weide, wenn man doch gleichzeitig das Gras in der Stadt kurz halten kann?

Am liebsten möchtem man all die vielen, zum Teil sogar noch gut erhaltenen, aber oft leer stehenden, Anwesen aus längst vergangenen Tagen kaufen und restaurieren. Sie verdienen es nicht, langsam aber sicher dem Verfall preisgegeben zu sein, da sie nicht nur von einer längst vergangenen glanzvollen Zeit zeugen, sondern oft auch mit geringem Aufwand wieder hergestellt werden könnten.

Natürlich darf für eine Stadt dieser Größe ein Gefängnis und eine Militärgarnision nicht fehlen. Immer wieder für Schlagzeilen sorgt der größte Arbeitgeber der Stadt, der Schlachthof Frigorifico.

Der einstige Markt der Stadt ist mittlerweile so stark expandiert, daß die Marktstände gut 500m in alle Richtungen mitten auf den Straßen aufgebaut werden. Zum Einkaufen gibt es aber auch neben vielen kleineren Läden und Depositos die stadteigene Supermarktkette Yazy mit 4 Filialen, den landesweiten Machetazzo und mehrere kleinere Supermärkte. Seit 2019 ist auch eine Filiale des riesigen Fortis in der Stadt. Auch das Angebot an "Baumärkten", Fahrzeughändlern sowie Ersatzteilanbieter ist mehr als ausreichend vorhanden. Nur für wenige Spezialanforderungen ist der Weg in die Hauptstadt oder eine Bestellung nötig.

 

Bilder: Wappen: Karl Segankochenko -  Katholische Kirche: Bwood720 - Wikipedia