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Wappen AreguaAreguá

Areguá (Guaraní Aregua), eine Stadt mit 70.490 Einwohnern (Stand 2016) auf einer Fläche von 122 km², ist die Hauptstadt des Departamento Central und 28km von Asunción entfernt. Areguá ist mit Asunción über Luque durch eine viel befahrene Landstraße verbunden.

Gegründet wurde Areguá im Jahr 1538 von Domingo Martínez de Irala. Der ursprüngliche Name lautete "Tapaicuá". Der Namen Areguá soll von den damaligen Bewohnern, den Mbyá Guaraní Indianern, kommen, die vor der spanischen Kolonialisation dort lebten. Diese wurden "Ariguá" genannt, das bedeutet "Die von oben", aufgrund der Lage in dieser recht hohen Region.

Luftbild Aregua

Herausragend an dieser Stadt ist seine geografische Lage. Sie liegt an sanft ansteigenden Bergen (Koi and Chorori), von denen aus man das gesamte Gebiet bis hin zum Ypacarai-See (eine wichtige Touristenattraktion der Stadt) sehen kann. Der Koi besitzt markante sechseckige Felsformationen, ähnlich einer Bienenwabe. Dieses ist einzigartig in Lateinamerika. Nur Kanada und Südafrika besitzen dieses geologische Phänomen und sie sind in beiden Ländern als Weltkulturerbe geschützt. Auch der Koi Hügel wurde im Jahr 1993 zum Naturdenkmal erklärt.

See YpacaraiAreguá liegt zudem in direkter Nachbarschaft zur Stadt Ypacarai, die den gleichen Namen trägt wie der See. Die Topographie der Umgebung verleiht dieser Stadt einen einzigartigen natürlichen Charme. Die koloniale Architektur, die weitgehend erhalten ist, macht diese Stadt zusammen mit seinen gepflasterten Straßen zu einem anziehenden Ort. Man kann hier herrliche Villen, umrahmt von Blumengärten, finden. Diese Gebäude stammen aus der Zeit, als Areguá in erster Linie eine Sommer-Stadt war, wo die reichen Einwohner von Asunción und Umgebung ihre Sommerhäuser gebaut haben und sich im Sommer auch viele Autoren, Künster und Intellektuelle aufgehalten haben. Die Seestraße "Avenida del Lago" geht von der Hauptkirche auf dem Berg hinunter zum Seeufer. Dieser Weg wird als historisches Zentrum der Stadt betrachtet und wurde durch das Paraguayische Parlament im Jahr 1997 zum Nationalerbe erklärt.

In Areguá herrscht heißes Klima. Im Sommer können die Temperaturen über 40°C steigen und die Minimaltemperaturen im Winter gehen an die 0°C. Die regenreichsten Monate sind Januar bis April. Während des Regens kann es zu großen Temperaturstürzen kommen.

Cerro koiAreguá wird auch die Stadt "Stadt der Erdbeeren" genannt. Angefangen hat dies mit einem Bauern um 1920, der seine ganze Energie in die Pflanzung seiner Erdbeeren legte, die er dann in kleinen Körben verkaufte. Aufgrund seines großen Erfolges begannen auch die umliegenden Bauern mit dem Anbau von Erdbeeren. Heute sind der Verkauf von Erdbeeren und seinen Nebenerzeugnissen die wichtigste Einnahmequelle der Region. Jedes Jahr nach der Erdbeerernte im August findet das Erdbeerfest "Festival anual de la frutilla" statt. Hier bieten hersteller ihre Produkte wie Marmeladen, Gelees, Säfte, leckere Kuchen und weitere Produkte an.

Bekannt ist die Stadt auch für ihre vielen Handwerksbetriebe im Töpferbereich, die ihre Waren in einer langen Einkaufsstraße verkaufen. In der Stadt gibt es unter anderem das Historische Museum des Handwerks. Es gibt auch viele Kunstgalerien mit einer Vielzahl von Antiquitäten und Kunstwerken aus dem letzten Jahrhundert. Zudem besitzt sie eine bekannte Kirche und idyllische Gassen im Zentrum.

Eine wichtige Persönlichkeit der Stadt war der Schriftsteller Gabriel Casaccia (* 20. April 1907 in Areguá; † 24. November 1980 in Buenos Aires). Ihm sind durch die vielen Geschichten einerseits Beschreibungen dieser Region zu verdanken, wie auch in seinem berühmten Roman "La Babosa" die Beschreibung und die Sitten der hier lebenden Menschen. Obwohl Casaccia seine letzten Jahre in Buenos Aires gelebt hat, war es sein letzter Wille in seiner Heimat begraben zu werden. Der Bildhauer Herman Guggiari hat ihm zu Ehren eine Skulptur auf seinem Grab errichtet.

 

Bilder Wikipedia: Wappen Areguá: Urheber Aacc89 - Luftbild von Areguá: Urheber Patty P - See Ypacarai: Urheber Scolman - Cerro koi: Urheber Scolman