kopfzeile collage

Paraguay Info Portal

José Gaspar Rodríguez de Francia

Jose Gaspar Rodriguez de FranciaJosé Gaspar Tomás Rodríguez de Francia (* 6. Januar 1766; † 20. September 1840 in Asunción) war vom 12. Oktober 1813 – 12. Februar 1814 und vom 12. Juni 1814 – bis zu seinem Tod am 20. September 1840 Diktator von Paraguay.

An der Universidad Nacional de Córdoba in Argentinien hat Rodríguez de Francia Theologie studiert, um anschließend als Anwalt in Asunción tätig zu sein. Im Kampf Paraguays um die Unabhängigkeit von Spanien im Jahr 1811 war er neben Fulgencio Yegros eine der führenden Persönlichkeiten. Nach Erlangung der Unabhängigkeit wurde Francia in den Verwaltungsrat gewählt.

Unter seiner Herrschaft wurde die spanische Oberschicht bei Strafe der Verbannung zu Mischehen mit Guaranís, Schwarzen oder Mulatten gezwungen. Mit eiserner Hand führte er sein Land in einen radikalen Autarkismus - nichts wurde importiert und lediglich Mate-Tee exportiert. Auch Ausländer durften das Land nicht betreten. Diese Politik führte dazu, daß es zwar in Paraguay kaum Armut gab, allerdings auch keinen Reichtum. Es wurde eine Art lateinamerikanischer Sonderweg eingeschlagen, der eine Abkehr der von Großbritannien in Lateinamerika geförderten Marktliberalismus darstellte. Doch auch ein Präzidenzfall für die Zukunft wurde durch das persönliche Regiment Francias dargestellt, denn er hinterließ quasi keinen existierenden Verwaltungsapparat, wodurch in der Folge nur persönliche Diktaturen starker Militärherrscher möglich waren. Bezeichnend ist sein Wutausbruch, der in Lateinamerika oft zitiert wird: "Ich befinde mich in einem Land von Vollidioten, in dem ich alles allein machen muss."

Der Schriftsteller Augusto Roa Bastos wurde durch die Geschichte und die Persönlichkeit Gaspar Rodríguez de Francias zu seinem 1974 erschienenen Roman "Ich, der Allmächige" (Yo, el Supremo) angeregt.

 

Bild Urheber Alfredo L. Demersay Wikipedia