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Auswandern nach Paraguay

SchiffDer klassische Auswanderer verläßt sein altes Heimatland in der Regel sehr sehr überlegt und mit einem ausreichenden finanziellen Polster - im Gegensatz zum Aussteiger. Die grundsätzlichen Fragen, die man sich stellen sollte, damit man auch nach Jahren noch in der neuen Heimat glücklich ist, sind eigendlich immer die selben:

  • Gefällt mir das Klima? Technische Hilfsmittel, wie z.B. Klimaanlage ist auf Dauer keine Lösung
  • Spreche ich die Landessprache? Wenn nein, ist dies zumindest unhöflich. Oft wird die mangelnde Sprachkenntnis aber richtig teuer, denn windige Subjekte nutzen dies rigoros aus.
  • Akzeptiere ich die Sitten des Landes? Keiner wandert in ein Land ein und wird kurz danach Präsident. Nicht nach den Sitten des Landes zu leben ist mindestens so unhöflich, wie die Sprache nicht zu sprechen.
  • Verfüge ich über ausreichend finanzielle Mittel? Die Antwort hierauf ist wohl die schwerste. Als Rentner sicher kein Problem, denn die Lebenshaltungskosten sind gerade in Paraguay deutlich niedriger als in Deutschland. Wer aber keine Rente bekommt und vielleicht noch arbeiten muß/will, der sollte sich darüber im Klaren sein, daß es zum Einen deutlich weniger Geld für die gleiche Arbeit gibt wie in Deutschland und zum Anderen sollte er Fähigkeiten besitzen, die in der neuen Heimat gebraucht werden - erst einmal ist jeder Gastarbeiter.
  • Was erwarte ich von staatlicher Seite? Strom, Wasser, Feuerwehr, Rettungsdienst, Notarzt und Katastrophenschutz sind für uns in Deutschland Selbstverständlichkeiten - in vielen Ländern, wie auch Paraguay, nicht. Viele Grundstücke sind nicht an Strom- und Wassernetze angeschlossen, ob das nächste Krankenhaus einen Rettungswagen oder gar einen Notarzt hat, ist auf dem Lande eher fraglich und wenn es im ganzen Land in strömen gießt, kann die Landstraße vor der Tür auch die letzte sein, die wieder befahrbar ist. Hier heißt es "selbst ist der Mann" und die Frau natürlich auch.
  • Habe ich ausreichend Informationen? In einem Reiseprospekt sieht jedes Land super toll aus, die Realität sieht da oft ganz anders aus. Auch wenn es oft schmerzt und vielleicht auch mal einen Traum zerstört, helfen auch die Berichte von den Leuten, die zurückgekommen sind. Entweder kommen die Probleme dieser Leute für mich selbst nicht in Betracht oder ich kann aus den gemachten Fehlern lernen und wenigstens diese nicht begehen.

FlugzeugFazit:
Auswandern will zwar wohl und gründlich überlegt und geplant sein, aber wer es vorhat, sollte sich auf gar keinen Fall grundsätzlich abbringen lassen, denn "wer nicht wagt, der nicht gewinnt". Deutschland ist auch nicht das Paradies auf Erden und manch einer wird garantiert in der Fremde deutlich glücklicher leben. Wir, die Autoren dieses Artikels, leben noch in Mecklenburg - hier ist für viele schon der Umzug ins Nachbardorf eine Auswanderung, aber viele Mecklenburger sind auch früher schon wirklich ausgewandert und glücklich in ihrer neuen Heimat - und das obwohl die Möglichkeiten der Vorbereitung früher sehr viel schlechter waren.