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In Paraguay lebenIn Paraguay leben die glücklichsten Menschen - und wir

von Elke Wuertz

Wir hatten uns viel von diesem Buch versprochen, denn es ist eines der aktuellsten Bücher über Paraguay. Die Autorin beschreibt darin ihre Auswanderung nach Luqué in der Nähe von Asunción.

Schon nach den ersten paar Seiten war uns klar, daß wir doch so einiges anders machen werden und daß unsere Entscheidung, viel Zeit für die Vorbereitung zu investieren, sich sicherlich auszahlen wird. Schon die Ankunft im Februar, bei uns der kälteste und dort der heißeste Monat, wäre für uns sicherlich eine heftige und vor allem vermeidbare Belastung gewesen, wir zielen auf die Monate Mai-August, dann ist die Umgewöhnung einfacher, aber sie werden ihre Gründe für diese Tortur gehabt haben.

Hat man sich durch die wirklich locker und lustig geschriebenen ersten Kapitel gelesen, weiß man, daß es sich hier um typisch deutsche Auswanderer handelt, die leider oft etwas fragwürdig auf das Geschehen in der frei gewählten neuen Heimat herabschauen. Die vollkommen andere Denk- und Handlungsweise der Paraguayer gibt der Autorin immer wieder Anlaß zu vergnüglichen aber keinesfalls sehr achtenden Anekdoten - da hätte man sich vielleicht vorher besser informieren sollen.

Die Autorin und ihr Mann, eher eine Randfigur, sind nach eigenen Angaben fast ohne spanische Spachkenntnisse eingereist und sie haben auch im zweiten Jahr nur einen geringen Wortschatz erlangt. Guaraní werden beide wohl nie lernen, aber das braucht man angeblich auch nicht - wie gut daß die Paraguayer so tolerant sind. Wohlgemerkt sind die beiden, dank "Einwanderungshelferin" offenbar tatsächlich ohne Sprachkenntnisse eingewandert. Diese Informationen stammen alle aus dem Buch - man setze dies mal im Geiste auf die Situation in Deutschland um. Da wandert also ein Türke (jede andere Nation kann hier auch eingesetzt werden) mit Hilfe eines bezahlten Dienstleisters ohne Sprachkenntnis nach Deutschland ein. - Kein weiterer Kommentar

Beruhigt hat uns am Ende die Tatsache, daß es in Paraguay sehr unterschiedliche Regionen gibt und sicherlich jeder selbst dafür verantwortlich ist, wo er gern leben möchte, das gilt sowohl für die Einheimischen, wie auch für die Zugewanderten und somit ist jeder auch seines Glückes Schmied.

Fazit: Ein Buch, daß sicherlich empfehlenswert ist, um die Einstellung vieler Deutscher zu ihrer neuen Heimat und den dort lebenden Menschen zu zeigen. Warum denken nur so viele Deutsche (und natürlich gilt das auch für einige andere Nationen), daß nur unsere Wertmaßstäbe, Ziele und Betrachtungsweisen die einzig richtigen sind? Was haben nur die armen Indianer gemacht, bevor die Spanier kamen? Ist unser Image im Ausland etwa daher so schlecht?
Wir konnten aus diesem Buch eine Menge lernen, wenn auch eher zwischen den Zeilen. Ein solches Leben in Paraguay mag sicher für viele erstrebenswert sein, für uns hat sich daraus ergeben, die Regionen mit einem hohen deutschen oder japanischen Bevölkerungsanteil eher zu meiden.

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